Wildfangschnecken sind naturgemäß nicht an Kunst- und Zusatzfutter gewöhnt. Auf Algenbeläge spezialisierte Schnecken (praktisch alle Neritiden, also Rennschnecken, Geweihschnecken, Porzellanschnecken und andere) tun sich besonders schwer mit der Umstellung. Oft sind solche Tiere aus dem Handel schon fast verhungert, bis sie beim Halter ankommen – sie haben immerhin eine lange Reise hinter sich, und wenn sie dann noch nicht ans angebotene Futter gehen, kann es schnell kritisch werden. Nach zwei bis vier Wochen klappt auch die stärkste Schnecke weg.
Diese Theorie stützt sich auf die Tatsache, dass sich „frische“ Neritiden nicht gut selbst umdrehen können – fällt ein solches Tier auf den „Rücken“, kommt es oft nicht wieder von alleine auf seinen Fuß. Schnecken, die schon länger in Gefangenschaft leben und gut im Futter stehen, fällt diese Übung überhaupt nicht schwer.
Was kann man also tun, um die gestressten und ausgehungerten Tiere wieder aufzupäppeln?Zunächst kann man ihnen natürlich ein veralgtes Becken anbieten. Leider werden diese Schnecken als Algenfresser aus Unkenntnis auch für frische Becken empfohlen, in denen sie noch keinen ausreichenden Algenwuchs vorfinden.
In diesem Fall empfiehlt sich die Algenstein-Variante I
Spirulina- oder Chlorella-Algenpulver wird in wenig Wasser zu einem dicken Brei gerührt und auf rauhe, aber nicht zu poröse Steine wie z.B. Granit gestrichen. Gut trocknen lassen – fertig. Diese Steine lassen sich gut in einer nicht luftdicht schließenden Verpackung aufbewahren. Im Aquarium löst sich die aufgestrichene Algenmasse nur langsam. Die darbenden Schnecken kann man ruhig auf die Steine setzen.
Wenn man länger vorplanen kann, ist auch Algenstein-Variante II eine gute Möglichkeit, hungrige Schnecken satt zu bekommen
Dazu braucht man lediglich einen hellen Platz auf der Fensterbank mit guter Sonneneinstrahlung, je nach Menge der Steine ein Glas oder eine Glasschüssel, Aquarienwasser und Steine. Auch hier gilt: sie sollten etwas rau sein, aber nicht porös.Grünalgenbeläge brauchen Makronährstoffe zum Wachsen. Also gibt man noch einen guten Schuss Zimmer- oder Balkonpflanzendünger dazu. Im Aquarium ist die minimale Menge, die später noch an den Steinen haftet, kein Problem. Ängstliche spülen die Steine vor dem Einsatz im Becken einfach kurz ab.
Nach ca. 2 bis 3 Wochen sollten die Steine einen grünen Belag aufweisen – Grünalgen.
Wenn man in wöchentlichem Abstand Steine ansetzt, ist eine kontinuierliche Versorgung der Tiere gewährleistet.
Auch Welse und Garnelen finden Algensteine klasse, Garnelen fliegen vor allem auf Variante I.
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