Chaetogaster limnaei limnaei
Beschreibung
- kleine weißliche bis bräunliche Würmer bis 3 mm Länge und 0,5 mm Breite, die kommensal auf Schnecken aufsitzen
- Chaetogaster limnaei limnaei besiedelt entweder den Körper oder die Mantelhöhle von Lymnaea stagnalis (Spitzschlammschnecke), Planorbarius corneus, Planorbella duryi, Planorbis planorbis sowie weiteren Schneckenarten der Gattungen Physa, Radix und weiteren Posthornschneckenarten gefunden, und sogar auf Muscheln insbesondere der Gattungen Dreissena und Sphaerium
- bei starker Besiedlung können die Würmer flaum- oder pelzartig auf der Schnecke erscheinen, es können aber auch vereinzelte Exemplare auf der Schnecke auftreten
- unter einer starken Lupe bzw. einem Mikroskop sind einseitig Borsten erkennbar
- die Kopfseite ist röhrenförmig ausgebildet
- mittig ist der Darm etwas dunkler bzw. weniger transparent erkennbar
- mit dem Hinterleib saugen sich die Würmer auf der Haut der Schnecken fest
Diagnose
helle kleine Würmer, die mit dem Hinterteil auf der Schnecke aufsitzen und das Vorderteil im Wasser bewegen. Unter dem Mikroskop oder einer sehr starken Lupe sieht man ihr röhrenförmiges Kopfende sowie vereinzelte Borsten auf der „Bauchseite“. Bei starker Besiedlung wurde beobachtet, dass die Schnecken Stressverhalten zeigen. Anderen Autoren zufolge ist die Besiedlung jedoch für die Schnecken harmlos.
Es gibt eine weitere Unterart von Chaetogaster limnaei, C. limnaei vaghini, die parasitisch in der Niere der Mollusken lebt. Dieser Wurm wird jedoch niemals auf der Außenseite der Schnecke angetroffen – wenn die Bauchborstenwürmer sichtbar sind, kann man also davon ausgehen, dass es sich um die harmlose Variante handelt.
Herkunft/Verbreitung
praktisch weltweit
Futter
schwebendes Futter wie Algen, Rädertierchen und insbesondere Larven von Egeln und Trematoden, die den Schnecken gefährlich werden können
Vermehrung
ungeschlechtlich durch Teilung. Chaeotgaster limnaei limnaei verlässt im Herbst seinen Wirt und geht dann zum Freileben über. Während dieser Phase erfolgt die Vermehrung durch Tierketten, von denen sich dann Einzelexemplare abspalten. Im Frühjahr suchen sich die Würmer neue Wirtstiere.
Fortbewegung
Obwohl sich die Würmer auf der Schnecke frei bewegen können, saugen sie sich meist mit dem Hinterleib fest.
Einschleppung
Durch besiedelte Schnecken, mit Laub, Pflanzen etc. aus Naturgewässern, in denen der Bauchborstenwurm vorkommt
Bekämpfung
Eigentlich nicht notwendig – oft verschwinden die Würmer mangels Nahrung im Aquarium von selbst.
Es wird teilweise empfohlen, die Schnecken eine Weile bei 32 bis 34 °C zu halten, um die Würmer von den Schnecken zu entfernen. Behandlungsversuche mit Panacur etc. sind nicht zu empfehlen.
Alle Bilder: Heidi König