Ob man Bakterienstarter verwenden möchte, muss jeder für sich entscheiden.
Im Handel werden zahlreiche Präparate angeboten. Ob die Bakterien in den Handelspräparaten noch teilungsfähig sind, darf angezweifelt werden. Es gibt viele Untersuchungen, die sich mit der Wirkung solcher Präparate befasst haben, und nicht selten enthalten diese Präparate kaum bis gar keine lebenden oder teilungsfähigen Bakterien mehr. Warum die Wirkung versagt, kann vielerlei Gründe haben. Zum einen können die Bakterien schon verhungert sein oder es liegen andere Gründe für eine Schädigung vor. Daher sollte man sich niemals allein auf einen Bakterienstarter verlassen. Eine Messung ist in jedem Fall erforderlich.
Außerdem handelt es sich bei den für die Nitrifikation benötigten Bakterien um sessile Formen, die sich erst auf Oberflächen eines Substrates etablieren müssen. Kommen sie in das Aquarium, müssen sie zunächst einmal auf einem Substrat siedeln, bevor sie ihren Stoffwechsel aktivieren und sich teilen können.
Moderne Bakterienpräparate werden gekühlt vertrieben. Diese Präparate sind auf jeden Fall zu favorisieren. Gekühlt behalten die Bakterien länger ihre Wirksamkeit, da dadurch ihre Stoffwechselaktivität deutlich reduziert wird. Allerdings bedarf es bei einem Erwerb gekühlter Bakterienstarter dem Vertrauen gegenüber der Handelskette, dass die Kühlung lückenlos eingehalten wurde. Dieses ist erfahrungsgemäß nicht immer gewährleistet. Andere Hersteller haben dafür andere Lösungen gefunden, die ebenfalls sehr aktive Bakterienkulturen garantieren wie die Firma Ecological Laboratories’Inc.
Bakterienkulturen als Krankheitsantagonisten
Für alte Aquarianer ist es kein Geheimnis, dass sich die besten Starterkulturen aus der Gartenerde oder einem gut zersetzten Kompost finden lassen. Eine Aufschwemmung aus dieser Erde ins Aquarium gebracht bringt nicht nur Nährstoffe und Dünger, sondern auch ein breites Spektrum hochaktiver Mikroorganismen in das Aquarium. Die Gefahr von Krankheitskeimen ist gering, da die Mikroorganismen zumindest keine spezialisierten fischpathogenen Keime enthalten, aber ein bedeutendes antagonistisches Potential gegenüber potentiellen Pathogenen besitzen.
Wie in natürlichen ökologischen Systemen gilt aber auch in einem Teich oder Aquarium das Konkurrenzausschlussprinzip. Unter gleichen Umweltbedingungen kommt es immer mehr oder weniger zu einer Konkurrenz zwischen Lebewesen verschiedener Arten, und eine Art mit – wenn auch geringen Vorteilen – wird bei gleichen Ansprüchen die andere verdrängen bis zur vollkommenen Auslöschung (Extinktion). Dieses gilt für Mikroorganismen wie auch für alle anderen sympatrisch lebenden artverschiedenen Populationen.
Vermeiden oder zumindest verzögern kann man die gegenseitige Unterdrückung dadurch, dass die Umweltbedingungen zeitweise durch wechselnde Wasserparameter variiert werden oder dadurch, dass Ressourcen unbegrenzt zur Verfügung stehen bzw. stetig nachgeliefert werden. Dafür gibt es eine neue Generation von Spezialsalzmischungen für die Konditionierung von Fisch- und Garnelenwasser.
Die kontinuierliche Beimpfung mit Mikroorganismen
Eine stetige Beimpfung von Präparaten mit einem breiten Spektrum von aktiven Mikroorganismen und eine regelmäßige Versorgung mit z.B. SaltyShrimp-Spezialsalzen, Aminosäuren und Vitaminen zielt auf die Erhaltung einer großen antagonistischen Wirkung gegenüber potentiellen Krankheitskeimen, die sich in den Biofilmen etablieren könnten und bei immunschwachen Tiere pathogen werden könnten. Die antagonistische Wirkung verhindert auch Monokulturen in den BioFilmen.
Funktionen und Vorteile:
• Bakterienzusatz für einen stabilen biologischen Kreislauf im Aquarium
• Baut organische Abfallstoffe ab
• Reduziert Ammonium und Nitrat, baut Eiweißverbindungen ab
• Reduziert Abfallstoffe wie Ausscheidungen und Futterreste
• Entfernt Gerüche und schafft kristallklares Wasser
• Reduziert die Wasserwechselmenge
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