Bei Krabben unterscheidet man verschiedene Ernährungstypen – es gibt die überwiegend carnivoren Krabben wie Geosesarma-Arten, die wenig bis gar keine pflanzliche Kost fressen, und die omnivoren Typen, die Allesfresser. Es ist auch ganz unterschiedlich, welche Kost einzelne Tiere egal welcher Art bevorzugen, Krabben sind hier tatsächlich Individualisten mit ganz eigenen Vorlieben und Abneigungen – die herauszufinden eine spannende Herausforderung für den jeweiligen Halter ist!
Grundsätzlich gehört in jedes Krabbenbecken – auch von überwiegend carnivoren Arten – braunes Herbstlaub; sowohl im Wasser als auch auf den Landteilen. Ferner tun jedem Krabbenterrarium mit Landteil Weiße Asseln und/oder Springschwänze gut – die Tierchen kümmern sich einerseits um Futterreste, andererseits dienen sie selbst auch als Lebendfuttervorrat.
Eine Sepiaschale, zerdrückte Eierschalen oder Calciumpulver dienen den Krabben als Kalziumquelle; sie sollten ebenfalls niemals fehlen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist Pflicht, wobei nicht mehr als zwei Futtersorten zur gleichen Zeit gegeben werden sollten – sonst zieht man sich Nahrungsspezialisten heran. Die Futtermenge sollte immer an die Größe der Tiere und die Gruppenstärke angepasst werden – zu viel Futter im Wasserteil kann schnell die Wasserqualität in den Keller treiben. Gefüttert kann im Wasser und an Land werden – man wird schnell herausfinden, welche Futterplätze die Tiere bevorzugen.
Obst und Gemüse müssen geschält werden, um auszuschließen, dass auf der Schale haftende Spritzmittel ins Krabbenbecken gelangen. Das gilt auch für pflanzliche Kost aus biologischem Anbau!
Harte Kost wird überbrüht oder sogar gekocht, besonders bei kleineren Krabben. Obstkerne und -steine haben im Krabbenbecken nichts verloren, der Gehalt an Blausäure kann für die Tiere tödlich sein.
Mancher hält sich Guppys oder sich gut vermehrende Garnelenarten im Krabbenbecken – manche Krabbenarten sind flinke und geschickte Jäger, die ihren Proteinbedarf gern auch mit Lebendfutter decken.
Zu den überwiegend carnivoren Krabben gehören: Limnopilos nayanetri (Mikrokrabbe), Parathelphusa pantherina (Pantherkrabbe), Potamonautes lirrangiensis (Blaue Malawiseekrabbe), die meisten Geosesarma-Arten mit der Ausnahme von G. notophorum und G. krathing, die beide omnivor sind.
Die meisten anderen gängigen Arten sind omnivor, mit der Ausnahme von Platythelphusa armata. Diese Tiere sind molluskivor, d.h. sie ernähren sich ganz überwiegend von Weichtieren wie Schnecken.
Futterliste:
Obst & Beeren
Apfel, Aprikose, Avocado, Banane, Birne, Brombeere, Canteloup-Melone, Dattelpflaume, Erdbeere (inclusive Blättern), Feige, Galia-Melone, Granatapfel, Heidelbeere/Blaubeere, Himbeere, Honigmelone, Kirschen, Litschi, Mango, Netzmelone, Papaya, Passionsfrucht, Pfirsisch, Pflaume, Stachelbeere, Sternfrucht (Averrhoa carambola), Tamarillo (Cyphomandra betacea), Wassermelone, Weintrauben
Gemüse
Artischocke, Blumenkohl (inclusive Blättern), Borretsch (Borago officinalis), Broccoli, Erbsen, Gurke, Kartoffen, Kichererbse, Kohl (alle Arten), Kohlsprossen, Kürbis, Lattich/ römischer Salat, Linsen, Mais, Mangold, Möhre, Paprika grün & rot, Paprika orange, Pastinaken, Rucola (Eruca vesicaria), Salat grün & rot, Sellerieblätter, Spargel, Spinat, Süßkartoffel, Tomate, Zucchini (inclusive Blätter und Blüten)
Kräuter & andere Pflanzen
Ahornblätter, getrocknet; Brennessel, überbrüht; Brombeerblätter, getrocknet; Brunnenkresse (Rorippa nasturtium-aquaticum), Eiche (Laub/ Rinde/ Eicheln zerstampft und in Salzwasser eingeweicht), Himbeerblätter rot (viel Calcium, Vitamin C & Spurenelemente), Haselnussblätter, Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus), Klee, Löwenzahn (Taraxacum officialis) Blätter/ Blüten & Wurzeln, Nessel getrocknet, Portulak, Sauerampfer (Rumex acetosa), Seetang, Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense), braunes Herbstlaub von europäischen Bäumen, Seemandelbaumblätter (getrocknet)
Blumenblüten:
Fleißiges Lieschen (Impatiens wallerana), Flieder (Syringa vulgaris), Gänseblümchen (Bellis perennis), Hagebutten, Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis), Jasmin (Jasminum officinale), Kamelie (Camellia japonica), Kamille (Matricaria chamomilla), Malve (Malva sylvestris), Mariendistel (Silybum marianum), Nelke, Passionsblume (Passiflora sp.), Petunie (Petunia sp.), Ringelblume (Calendula officinalis), Rose Salbei (Salvia officinalis), Stiefmütterchen (Viola x Wittrockiana), Veilchen (Viola odorata & tricolor)
Tierische Nahrung
Bachflohkrebse (lebend, gefriergetrocknet), Ei gekocht & Eigelb, Fisch, Fleisch, Insekten/Futterinsekten (lebend, tot, gefriergetrocknet), Krustentiere (gefriergetrocknet, tot), Schnecken (lebend), Tintenfisch, Tunfisch (im Saft aus der Dose), Mückenlarven (lebend, gefriergetrocknet), Muscheln (tot), Frostfutter (schwarze, weiße und rote Mückenlarven, Wasserflöhe, Cyclops, Fischlaich, …), Regenwürmer (tot)
Sonstiges
Beoweichfutter, Fischfuttergranulat/-tabs/-flocken, Getreide, Grieß, Haferflocken, Hanfmehl, Honig (natur), Kastanien, Keime (z.B. Leinsamen, Weizen), Kokosnuss, Korinthen & Rosinen ungeschwefelt, Krebsfutter, Lebertran, Leinsamen, Macadamianüsse, Maismehl, Pekanüsse zerstoßen, Pilze (Speisepilze), Pistazien ungesalzen & zerstoßen, Pollen, Reis, Schildkrötenfutter, Sesam zerstoßen, Soja, Sonnenblumenkerne zerstoßen, Spirulina-Alge (Arthrospira /Spirulina platensis), Walnüsse zerstoßen, Zuckerrohr
Text: Ulli Bauer + Heike Dixon