Hydra
Beschreibung
- bis 3 cm lang, bräunlich, weißlich oder grün
- mehr oder weniger dünner Rumpf mit Haftscheibe an der Unterseite
- Mundöffnung am oberen Rumpfende ist umgeben von bis zu 12 mit Nesselzellen bewehrten Tentakeln
Diagnose
Sehr dünne (oder auch dickere) Stängel mit Ärmchen im Becken, die ganz entfernt an eine Koralle erinnern, sind eigentlich immer Hydren. Meist sitzen sie recht unauffällig an Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen, nur hin und wieder “erwischt” man auch eine direkt an der Scheibe.
Wenn Garnelen sich nicht hinsetzen, sondern nach der “Landung” wieder wegzucken, sollte man sich die betreffende Stelle einmal ansehen. Oft reagieren die Tiere nämlich mit einem Fluchtreflex auf den Kontakt mit den Nesselzellen eines oder mehrerer Süßwasserpolypen.
Herkunft/Verbreitung
in gemäßigten und tropischen Regionen im Süßwasser
Futter
- räuberisch, fängt mit ihren Fangarmen kleine Krebstiere wie Wasserflöhe und Cyclops, größere Exemplare sind auch für kleine Fischlarven und junge Garnelen gefährlich
- grüne Hydren leben außerdem von den Photosynthese-Produkten der symbiontischen Algen, denen sie ihre Farbe verdanken
- ein gutes Futterangebot kann zu Massenvermehrung führen
Vermehrung
- ungeschlechtlich durch Sprossung
- bei schlechten Bedingungen auch geschlechtlich (ergibt Dauereier)
Fortbewegung
Hydren können ihren Rumpf seitlich biegen, bis er das Substrat berührt, und ihn mit Klebezellen dort halten. Dann lösen sie ihre Haftscheibe und machen so eine Art Purzelbaum, bis die Haftscheibe wieder auf dem Substrat angekommen ist. Die schnellsten sind sie also nicht.
Einschleppung
mit Pflanzen, Dekomaterial oder Bodengrund aus befallenen Becken oder aus der Natur
Bekämpfung
Hydren verfügen über eine geradezu legendäre Regenerationsfähigkeit. In der Literatur sind sogar Fälle beschrieben, wonach sich zerquetschte und zerstückelte Teile wieder zu einem kompletten Tier zusammenfanden.
Im Krebs- und Schneckenbecken stellen Hydren keine Gefahr dar.
Wenn nur einzelne Süßwasserpolypen im Garnelenbecken zu sichten sind, muss man ebenfalls keine besonderen Maßnahmen ergreifen. Wenig füttern kann dabei helfen, Cyclops als Hauptfuttertier der Hydren kurz zu halten. Kritisch wird ein Befall mit Hydra nur, wenn sie sich massiv im Becken ausbreiten und die Garnelen durch den häufigen Kontakt mit ihren Nesselzellen gestresst werden. Größere Exemplare des Süßwasserpolypen können durchaus auch junge Garnelen fressen, jedoch wird sich diese Zahl in Grenzen halten. Hydren sind keine aktiven Jäger.
Die Population lässt sich mit dem Einsatz von Spitzschlammschnecken (Lymnaea stagnalis) kontrollieren, jedoch nicht vollständig ausrotten. Spitzschlammschnecken fressen allerdings auch an Pflanzen.
Flubenol und Panacur sollten wirklich nur bei heftigstem Befall gegen Hydren zum Einsatz kommen, da diese Mittel für die meisten bzw. alle Schnecken giftig wirken und insbesondere Panacur auch auf Garnelen schädigend wirken kann.
Bilder von Peter Maguire