von Carsten Logemann
Eine kurze Übersicht und somit vielleicht Entscheidungshilfe, falls sich jemand für einen aktiven Soil entscheiden möchte und sich fragt, welcher für ihn am geeignetsten ist.
ADA Amazonia:
Ausschließlich aus dunklen Erden hergestellt, die sehr reich an organischen Substanzen sind. Dies führt in den ersten Tagen zu einer starken Ammoniumabgabe, welches nach einiger Zeit zu sehr hohen Nitratwerten führen kann. Die Abgabe dieser Nährstoffe ist für Pflanzenaquarien so gewollt.
Empfehlung:
1) In den ersten Tagen täglich größere Wasserwechsel durchführen.
2) Keine Tiere einsetzen solange Ammonium/Nitrit/Nitrat in hohen Konzentrationen vorhanden sind.
3) Generell in der Aquaristik gilt: Nitratwerte regelmäßig überwachen.
Haben sich ausreichend Bakterien entwickelt, wird abgegebenes und/oder neu entstehendes Ammonium so schnell von ihnen oxidiert, dass man keine messbaren Werte im Wasser hat, aber am Ende der Nitrifikation entsteht daraus Nitrat und dies kann sehr hoch steigen, wenn Pflanzen nicht genug aufnehmen können oder durch Wasserwechsel nicht genug Frischwasser ins Becken kommt.
ADA Amazonia II:
Bisher hergestellt aus Erden unterschiedlicher Farben. Innen hell, wie Aqua Soil Malaya, außen dunkel wie Aqua Soil Amazonia. Daher ist der Anteil organischer Substanzen geringer als beim normalen Amazonia, aber dennoch reichlich vorhanden. Der *neue* Amazonia II wird allerdings durch und duch dunkel sein. Der Amazonia II wird überwiegend für Aquarianer mit relativ hartem Ausgangswasser hergestellt.
Empfehlung:
1) In den ersten zwei Wochen alle paar Tage größere Wasserwechsel durchführen.
2) Keine Tiere einsetzen solange Ammonium/Nitrit/Nitrat in hohen Konzentrationen vorhanden sind.
3) Generell in der Aquaristik gilt: Nitratwerte regelmäßig überwachen.
Haben sich ausreichend Bakterien entwickelt, wird abgegebenes und/oder neu entstehendes Ammonium so schnell von ihnen oxidiert, dass man keine messbaren Werte im Wasser hat, aber am Ende der Nitrifikation entsteht daraus Nitrat und dies kann sehr hoch steigen, wenn Pflanzen nicht genug aufnehmen können oder durch Wasserwechsel nicht genug Frischwasser ins Becken kommt.
Shirakura (Hirose) Red Bee Sand:
Hergestellt aus Erden unterschiedlicher Farben, innen hell wie Volcamia, außen dunkel baun. Der Anteil aus dunklen Erden ist reich an organischen Substanzen, daher kommt es während der Einfahrzeit zu geringer Abgabe von Ammonium und später, wenn die Bakterien sich entwickelt haben, zu Nitrat, daher ist dieser Boden neben Garnelenaquarien auch sehr gut für Pflanzenaquarien geeignet.
Empfehlung:
1) In den ersten zwei Wochen alle paar Tage normale Wasserwechsel durchführen.
2) Generell in der Aquaristik gilt: Nitratwerte regelmäßig überwachen.
Haben sich ausreichend Bakterien entwickelt, wird abgegebenes und/oder neu entstehendes Ammonium so schnell von ihnen oxidiert, dass man keine messbaren Werte im Wasser hat, aber am Ende der Nitrifikation entsteht daraus Nitrat und dies kann sehr hoch steigen, wenn Pflanzen nicht genug aufnehmen können oder durch Wasserwechsel nicht genug Frischwasser ins Becken kommt.
ADA Malaya/ADA Africana/Hirose Volcamia Green:
Ausschließlich aus hellen Erden hergestellt und diese besitzen nur wenig organische Substanzen. Sehr gut geeignet für Pflanzenaquarianer, die den Nährstoffhaushalt für Ihre Pflanzen von Anfang an selbst in die Hand nehmen und gezielt düngen wollen.
Empfehlung trotzdem auch hier: Generell in der Aquaristik gilt Nitratwerte regelmäßig überwachen. Haben sich ausreichend Bakterien entwickelt, wird abgegebenes und/oder neu entstehendes Ammonium so schnell von ihnen oxidiert, dass man keine messbaren Werte im Wasser hat, aber am Ende der Nitrifikation entsteht daraus Nitrat und dies kann sehr hoch steigen, wenn Pflanzen nicht genug aufnehmen können oder durch Wasserwechsel nicht genug Frischwasser ins Becken kommt.
Allgemeines // ein wenig Theorie
Bei aktiven Soils scheiden sich ja die Geister, was mich aber eigentlich wundert, denn wenn es keine aktiven Soils geben würde, wären die Foren trotzdem voll von Problemberichten, Sterbefällen, Totalausfällen, Babys kommen nicht hoch etc etc… man muss sich nur mal ein bisschen in den Foren umschauen wie viele Probleme es in *normalen* Becken gibt.
Ich kann mich auch noch gut erinnern an die Zeit als es die aktiven Soils hier in Deutschland noch nicht gab und weiß, welche Probleme wir mit den anderen Garnelenanfängern damals so hatten…. warum also sind in Becken mit aktivem Soil oft gleiche Probleme zu beobachten, dann aber plötzlich die aktiven Soil-Böden schuld? Es ist schon oft seltsam zu lesen, wenn Einige alle anderen Möglichkeiten praktisch für unmöglich erklären und alles nur auf den Soil schieben……. Aktive Soils sind meiner Meinung nach hervorragend für Garnelen und Pflanzenaquarien geeignet und wir, sowie Viele die wir kennen möchten sie nicht mehr missen.
Die Verantwortung gutes und gesundes Wasser für die Tiere bereit zu stellen liegt beim Halter und die kann er auch nicht an einen Hersteller oder Händler abtreten. Meist sind ganz normale aquaristische Vorgänge oder Fehlverhalten/anwendung die Ursache für Probleme….. Ich bin nun ja schon ein paar Jahre im Aquaristikhandel und es ist wirklich erschreckend wie wenig Wassertests gekauft werden. Kein Wunder dass soviel Tiere ständig sterben, wenn so wenig die Wasserqualität überwacht wird. Ein Aquarium erzählt einem eigentlich sehr oft und gut, was fehlt oder wenn was nicht stimmt, aber nur wenige kaufen sich das entsprechende Wörterbuch (Wassertests). Erst wenn die Tiere schon auffällig sind, werden eher widerwillig ein paar Euro ausgegeben…. zu spät.
Ansehen kann man dem Wasser ja meist nicht wenn etwas nicht stimmt. Trübes Wasser kann eine super Qualität für Garnelen haben, klares Wasser kann tödlich sein…… wie oft liest man *Meine Werte sind top* und dann wird nur PH und GH aufgezählt…… so einfach ist Aquaristik aber leider nicht. Ich hoffe hier findet wirklich mal ein umdenken statt…. sooo teuer sind die Tests ja nun auch wieder nicht, man sollte es einfach als seine Pflicht ansehen, um die man nicht herum kommt. Manche würden sich wundern was so alles im Wasser passiert, wenn sie mal regelmäßig messen würden. Erst dann lernt man sein Aquarium richtig kennen und kann für ständig gleichbleibende gute Bedingungen sorgen…. also, heute schon getestet, oder glaubt man nur alles sei in Ordnung, während die Tiere eventuell kurz vorm Umfallen sind.
Ich weiß auch, dass das Thema Soils auch in Japan heiß diskutiert wird, und nur wenige Hersteller schaffen es, ein qualitativ hochwertiges Produkt herzustellen. Ich weiß von Versuchen, die kläglich gescheitert sind, und da ich nicht weiß, wie beispielsweise Akadama oder der Fluvalsoil hergestellt werden, halte ich mich da mit Pauschalisierungen, das z.B. alle dunklen Böden reich an Nährstoffen sind, oder Vermutungen zurück. Jeder darf aber gerne meine Ausführungen erweitern.
Man muss Soils nicht unbedingt austauschen, nur weil sie ihre Wirkung auf die Wasserwerte irgendwann verlieren. In gut eingefahrenen Becken mit reichlich Besatz kann KH durch die Nitrifikation entstehende Salpetersäure reduziert werden und man hat dann auch später noch eine geringere KH und PH im Becken, wenn der Soil selbst längst nicht mehr aktiv ist. Die Böden haben aber außerdem auch weiterhin sehr schöne Eigenschaften welche Pflanzenwurzeln lieben und die Oberflächen werden sehr gut von Bakterien besiedelt, was wiederum die Garnelen lieben und ich würde daher die Böden nicht austauschen…. Wenn man mit angepasstem Wasser arbeitet, „hält“ der Soil außerdem sehr lang, weil er eigentlich nur geringfügig als Puffer arbeiten muss.
Ich persönlich denke, den aktiven Soils wird einfach viel zuviel angedichtet. Es sind Böden die je nach Eigenschaft Nährstoffe bringen und den pH-Wert in einen sauren Bereich bringen, dazu sind sie schön locker, was die Pflanzenwurzeln freut, und die Oberfläche ist perfekt für die Ansiedlung von Bakterien…viel mehr ist es aber nicht. Selbstverständlich bleiben auch in Soil-Aquarien alle anderen aquaristischen Gesetzte weiterhin erhalten und müssen beachtet werden!
Es ist doch mit normalem Kies genau das Gleiche, bei dem einen entsteht ein sehr hoher Nitritpeak und somit kurz danach auch ein hoher Nitratwert, beim Anderen kann man nicht mal einen Anstieg des Nitrits messen, obwohl in den Becken der gleiche Kies liegt…… In den ersten Wochen eines Aquarienlebens passiert sehr viel, und wie es passiert, kann man, ich zumindest, jedenfalls nicht vorhersagen. Deshalb sollte oder muss man eigentlich bei jedem neuen Becken die Wasserwerte überwachen….
Manchmal wird ja so getan als wenn hohe Nitratwerte erst diskutiert werden seit es aktive Soils gibt, aber diese Diskussionen begleiten die Aquaristik schon, seit es sie gibt und somit weit bevor es überhaupt aktive Soils gab. Da ich mir mittlerweile ziemlich sicher bin, dass höhere Nitratwerte für Garnelen gefährlich sind, sollte JEDER Garnelenhalter einen Nitrattest haben und ihn regelmäßig nutzen, egal ob Sand, Kies oder aktive Böden.
Mal platt an die Allgemeinheit gesagt: Hört auf ständig irgendwelchen DeponitMix oder angeblich ummantelten Kies oder Soil X oder Y etc. von namenhaften Herstellern zu beschuldigen wenn Eure Garnelen umfallen, keiner dieser Hersteller könnte sich erlauben, etwas gefährliches oder gar giftiges auf den Markt zu bringen. Kauft Euch Wassertests und überwacht die Wasserwerte, so wie es in Eurer Verantwortung liegt und dann müssen auch nicht so viele Tiere sterben.
Für Fragen und Antworten stehe ich hier sehr gerne zur Verfügung, immerhin habe ich mittlerweile viele Jahre Erfahrung mit unterschiedlichen aktiven Soils.