
Bild 1: Mangrovensprössling – Einer für Alle……
Vor kurzem kaufte ich mir wieder einmal eine Ausgabe des Meerwasseraquaristik-Fachmagazin „KORALLE“ und stieß beim Lesen auf einen kurzen Bericht über das Verschwinden der Mangrovenwälder von Daniel Knop.
Was ich dort las, ließ mir keine Ruhe mehr, stammen doch einige meiner gepflegten Wirbellosen aus diesem Lebensraum oder brauchen diesen auf irgendeine Weise im Laufe ihres Lebenszyklus.
Und so begann ich mal wieder zu recherchieren….so schlimm hätte ich es mir in meinen schlechtesten Träumen nicht vorgestellt.
Mangrovenwälder finden sich an den Küsten tropischer Regionen rund um den Äquator bis etwa zum 30° nördlicher bzw. südlicher Breite. Des Weiteren auch an klimatisch geeigneten Stellen in Australien, Neuseeland, Japan und den Bermudas, ganzjährig frostfrei, mit Wassertemperaturen nicht unter 24°C und jährlich mindestens 1300mm Niederschlag.

Bild 2: Mangrovenbäume – …..und Alle für Einen
Aber da ist es nun, das Wort „finden“…… ja, man findet sie…..noch.
Es gibt ca. 70 verschiedene Arten von Mangrovenbäumen die verschiedenen taxonomischen Familien der Klasse Magnoliophyta angehören. Die wohl bekanntesten Arten gehören zu den Gattungen Avicennia und Rhizophora.
Man unterscheidet bei den Mangrovengesellschaften zwischen 2 Verbreitungsräumen. Die Mangrovenwälder der östlichen Hemisphäre ( Küsten Ostafrikas, Madagaskars, Indiens und Südostasiens) sind artenreicher, dichter und höher wachsend als die Mangrovengesellschaften der westlichen Hemisphäre (Küsten der Karibik, Westafrikas und Amerikas).Aber wie schaut es denn nun aus in unserer Realität?Hier mal ein paar schon etwas ältere Daten….da traue ich mich über den heutigen Stand gar nicht mehr so recht nachzudenken.

Bild 3: Mangrovenwurzelgeflecht – Zusammenhalt macht stark…….
Verluste der Mangrovenwaldfläche :
- Thailand 1969-1993 / 27%
- Vietnam 1969-1990 / 33%
- USA 1958-1983 / 33%
- Indonesien 1969-1986 / 48%
- Philipinen 1968-1995 / 69%
- Puerto Rico 1930-1985 / 89%
- Kerala (Indien) 1911-1989 / 96%

Bild 4: Uca sp. – …….doch unser Lebensraum schwindet
Die Gesamtfläche der weltweiten Mangrovenwälder ist derzeit rund 12% kleiner als bisher angenommen, zusammengenommen beträgt sie nur noch 137.760 km², das ist nur noch so viel wie die doppelte Grundfläche des deutschen Bundeslandes Bayern.
Die verbliebenen Mangrovenwälder verteilen sich auf 118 Länder und Gebiete. Asien besitzt noch 42%, Afrika 31%, Nord-und Mittelamerika 15%, Ozeanien 12% und Südamerika 11% des weltweiten Bestandes.
Noch bestehenden Mangrovenwälder befinden sich dazu noch teilweise in einer ökologisch sehr schlechten Verfassung
Der größte zusammenhängende Mangrovenwald mit einer Fläche von 10.000 km² ist das UNESCO Weltnaturerbe, die „Sundarbans“ in Bangladesh. Er liegt im Flußdelta von Ghanges, Brahmaputra und Meghna.
Weiter zu Teil zwei: Bitte hier entlang
Zur Diskussion: Bitte hier entlang
Text: Heike Dixon, Fotos: Chris Lukhaup