Hans-Dieter Stickel hat im Wirbellotsen über eine für Schnecken unschädliche Bekämpfungsmethode bei Planarienbefall berichtet:
„Ich denke, dass das Thema Planarien doch sehr viele Aquarianer interessiert, da es ja allgegenwärtig ist. Die Gefahr sich neu zu „infizieren“ ist einfach relativ groß.
Ich hatte vor etwa 3 Jahren eine „kleine“ Invasion und bin natürlich sofort bei Flubenol gelandet. Ob nun Panacur oder NoPlanaria, eines ist gewiss wie das Amen in der Kirche: unsere geliebten Geweih- und Rennschnecken sind mit 100%iger Gewissheit Todeskandidaten.Und das für mindestens ein dreiviertel Jahr. In Unkenntnis dieser Tatsache habe ich 3 Wochen nach Behandlung angefangen die Schnecken wieder ins Becken zu setzen, mit dem Ergebnis, dass 9 Tiere bis zum Ende des 9. Monats verstarben. Ich musste unwillkürlich darüber nachdenken wie vielen Aquarianern das wohl schon genauso ergangen ist …
Natürlich weiß ich, wie gefährlich Planarien werden können, ich habe selbst einen schönen Stamm N. davidi verloren.
Auch meine geliebten Wasserasseln haben sie zum Fressen gern. Dabei habe ich beobachtet, dass Planarien wohl kaum gezielt nach ihren Opfern suchen sondern dass diese einfach an deren Schleim hängen bleiben, und das bis zu ihrer völligen Erschöpfung. Das zumindest konnte ich nicht nur einmal beobachten.
Ich hatte also erst mal angefangen ihr Verhalten ein wenig zu studieren. Warum sie nachts so gern an der Frontscheibe sitzen, weiß ich nicht (weiß das überhaupt jemand???). Aber sie tun das nicht nur nachts, sondern manchmal auch am Tag. Sie scheinen sozusagen „Fronturlaub“ zu machen.
Dass sie einen pH-Wert unter 4 nicht überstehen, ist auch bekannt. Also habe ich mir überlegt, wie man um das gesichtete Tier ein so saures Milieu schaffen kann, dass sie nicht überleben. Das funktioniert mit Bio-CitroWürze von SIZILIA am besten. Ich möchte an dieser Stelle alle Zweifler ,die mit einer Verschlechterung ihrer Wasserwerte oder gar Schädigung andere Beckeninsassen rechnen, mit der Rückhand abschmettern; es gibt keine Nebenwirkungen!
In der richtigen Dosierung überleben hier alle außer der Planarie selbst. Und das innerhalb von nicht einmal einer Sekunde!
Ich habe mir eine 3ml-Spritze mit einer langen Kanüle besorgt (diese so dünn wie möglich) und dann mit besagter Flüssigkeit aufgezogen. Dann heißt es sich einfach auf die Lauer legen, so nah wie möglich ran an das Tier und mit ca. 0.2-0.4 ml (!!!) „abschießen“. Mit einer Füllung schafft man mit ein wenig Übung zwischen 10 und 15 Würmer. Legt man sich jeden Tag für eine Stunde auf die Lauer, werden sie schneller vernichtet als sie sich vermehren können. Man sollte und kann dabei relativ ruhig und gelassen vorgehen. Sie können sich zwar zur Vermehrung teilen und sich selbst befruchten, aber diese beiden Varianten geschehen meist erst nach der Begattung zweier Planarien. Des weiteren sollte man auf die Verfütterung von Artemia verzichten, das führt zu explosionsartiger Vermehrung (aber das ist ja bekannt). Bei kleineren Becken reicht es natürlich, wenn man an einem Tag entsprechend weniger vernichtet. Die toten Tiere kann man im Becken belassen, sie werden nach ca. einer halben Stunde von Garnelen, Muschelkrebschen und Wasserasseln gefressen.
Angesichts der Tatsache, dass bei den anderen „Behandlungen“ die Begleitfauna massiv geschädigt wird und sogar Garnelen dabei immer wieder durch Sauerstoff-Mangel sterben, ist das – wie ich finde – eine gute „Alternative“. Probiert es einfach aus.
Auch wenn durch diese Methode vielleicht nicht alle vernichtet werden, ein paar spielen keine große Rolle mehr.