Scutariella
Bild: Alex Korakis von Aquatek.gr
Beschreibung
- bis ca. 2 mm lange weißliche Strudelwürmer der Familie Scutariellidae
- zwei lappenförmige Tentakel am Kopfende, Saugnapf an der Basis
- oft im Kiemenraum von Garnelen
- auch an der Antennenbasis und auf den Fühlern von Garnelen
Diagnose
An der Antennenbasis und um das Rostrum einer befallenen Garnele sieht man weiße stäbchenförmige Tiere, die raupenartig kriechen können, aber meist fest sitzen.
Verwechslungsgefahr mit Glockentierchen! Im Gegensatz zu diesen sind Saugwürmer aber opak-weiß gefärbt und bewegen sich schneller fort.
In der Kiemenkammer sieht man bei nicht stark gefärbten Farbvarianten wie Yellow Fire, Blue oder White Pearl weiße Punkte, die innen an der Kiemenkammerwand sitzen. Manchmal erkennt man auch die spindelförmige Körperform.
Herkunft/Verbreitung
Garnelenspezifischer Ektosymbiont/Parasit. Nachgewiesen in Garnelen aus Ostasien, Indien, Sri Lanka, aber auch aus Mitteleuropa und dem Balkan.
Futter
Ektosymbiontische Arten sitzen lediglich auf der Garnele auf, ohne sie zu schädigen, und ernähren sich von Detritus im an den Kiemen vorbeigestrudelten Wasser.
Parasitische Arten ernähren sich von der Blutflüssigkeit der von ihnen befallenen Garnele. Das ist für das Tier nicht unmittelbar tödlich, kann aber zu einer Schwächung führen, die im Zusammenspiel mit anderen Faktoren (wie z.B. ungünstigen Haltungsbedingungen) in einer höheren Sterblichkeit oder einer geringeren Vermehrung resultieren kann.
Vermehrung
An den Kiemenblättchen der Garnele werden Eikokons abgelegt, aus denen junge Würmer schlüpfen.
Fortbewegung
Die spindelförmigen Würmer sitzen oft auf der Garnele und schwenken ihr Vorderteil im Wasser. Des weiteren kriechen diese Tiere spannerraupenartig.
Einschleppung
Mit bereits befallenen Tieren, oft auch mit Wildfängen, oft über sehr lange Zeit unerkannt. Nach dem Tod oder der Häutung einer befallenen Garnele verlassen die Würmer die Leiche respektive die Exuvie recht zügig und suchen nach einem neuen Wirt/Symbionten. Die Würmer sind möglicherweise wirtsspezifisch und befallen nicht alle Garnelenarten. Insbesondere Palaemoniden werden nicht besiedelt.
Bekämpfung
Praziquantel (z.B. enthalten in Tremazol von Sera) ist ein gut verträglicher Wirkstoff, der die Saugwürmer zuverlässig beseitigt.
Unbedingt an die Anleitung in der Packungsbeilage halten – bei Tremazol wird 1 ml je 15 l Wasser dosiert (entweder direkt auf die Wasseroberfläche streuen oder vorher in einem Extragefäß anrühren). Das Becken sollte zusätzlich belüftet werden, Aktivkohle muss aus dem Filter genommen werden. Bei Wassertrübung durch Bakterien muss sofort ein Wasserwechsel durchgeführt werden, ansonsten werden nach ca. 6 Stunden Einwirkzeit 80% des Wasser gewechselt. Nach 7 Tagen muss die Behandlung wiederholt werden, weil Tremazol nicht ovizid wirkt, also die Eier der Würmer nicht abtötet.
Flubenol oder Panacur sollten ebenfalls gegen die Würmer wirken, sind aber für im Becken lebende Schnecken leider nicht verträglich!