Trübes Wasser im Aquarium kann einen Aquarianer, der sich mit der Materie noch nicht befasst hat, ganz schön erschrecken.
Im großen und ganzen kann man eine solche Trübung in drei Kategorien einteilen:
1. Sogenannte mechanische Trübung durch Schwebstoffe
In einem frisch eingerichteten Aquarium mit nicht ganz sauber gewaschenem Kies oder Sand kann es beim Wassereinfüllen zu einer Trübung kommen. Auch wenn in einem laufenden Becken der Bodengrund aufgewühlt wurde, weil z.B. eine Pflanze ausgegraben wurde, kann es zu einer solchen Trübung kommen. Auch manche Wasseraufbereiter (wie z.B. EasyLife Flüssiges Filtermedium) trüben nach der Zugabe für einige Zeit das Becken.
Wenn der Filter dieser Trübung nicht nach einem oder spätestens zwei Tagen von alleine Herr wird, kann man es mit einer Lage Filterwatte oder Filtervließ versuchen. Eine Trübung durch Schwebstoffe wird immer mechanisch beseitigt.
2. Algenblüte
Eine Algenblüte erkennt man am grünlich-trüben Wasser. Anders als die gefürchtete Algenblüte in Badeseen oder im Meer sind die Schwebealgen in Aquarium normalerweise nicht giftig. Solange sie genug Licht bekommen, produzieren sie sogar Sauerstoff.
Bei einer Algenblüte besteht also normalerweise kein Grund zur Panik. Wenn diese hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung entstanden ist, wird das Wasser meist irgendwann wieder von alleine klar. Damit eine Algenblüte entstehen kann, müssen allerdings genug Nährstoffe im Wasser gelöst sein. Deshalb sollte man vorsichtshalber weniger füttern und gründlich nachsehen, ob tote Tiere, Futterreste oder irgend etwas anderes das Wasser belasten. Zusätzliche Wasserwechsel sind nur dann sinnvoll, wenn nicht durch das Wechselwasser wieder neue Nährstoffe ins Aquarium kommen.
Manches Leitungswasser enthält nämlich schon relativ viel Nitrat und damit würde man die Algen nur zusätzlich düngen. Eine komplette Verdunklung des Aquariums lässt die Algen absterben, aber meist ist es besser, die Schwebealgen einfach „ausblühen“ zu lassen. D.h. sie verbrauchen die Nährstoffe im Wasser und verschwinden dann irgendwann von alleine. Dabei sterben die Algen langsam ab, bzw. werden inaktiv und sinken zu Boden , wo sie von den Aquarienbewohnern gefressen werden.
In filterlosen Aquarien haben sich bei mir Wasserflöhe (z.B. Daphnia magna oder D. pulex) als Minifilter bewährt. Die fressen auch sehr gerne Schwebealgen und können grünes Wasser relativ schnell wieder klar bekommen.
3. Bakterienblüte und/oder Infusorienblüte
Bakterien und Infusorien, die an der Bakterienblüte beteiligt sind, verbrauchen viel Sauerstoff. Das kann unter ungünstigen Umständen so weit gehen, dass das ganze Becken kippt und die Aquarienbewohner inklusive der Filterbakterien und anderer Mikroorganismen eingehen.
Bei einer Bakterienblüte sollte man also gut belüften, Teilwasserwechsel machen und auf jeden Fall die Ursache für die Massenvermehrung der Bakterien beseitigen und auch den Filter kontrollieren.
Vielen Dank an Peter (CR-Garnelen), für die Infos zu diesem Artikel!
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