Garnelen im Aquarium zu halten ist hin und wieder eine ganz schöne Herausforderung. Das Wissen um ihre natürlichen Habitate kann die Haltung in manchen Fällen vereinfachen und in anderen Fällen überhaupt erst ermöglichen. Bienen- und Tigergarnelen (Caridina cf. cantonensis), die verschiedenen Hummelgarnelen sind ebenso wie Tüpfelgarnelen und Golden Tiger (beides Caridina cantonensis) beliebte Vertreter der Bachgarnelen. Sie kommen typischerweise in der Natur in kleinen Bergbächen vor, wo sie in kühlem, sauberem, sauerstoffreichem, sehr weichem, nährstoff- und keimarmem Wasser leben. Pflanzen gibt es dort so gut wie keine. Die Tiere leben von Falllaub, Aufwuchs und den ab und zu ins Wasser fallenden Insekten. Im Aquarium tun sie sich mit nährstoffreichem Wasser schwer, und eine hohe Bakterienbelastung kann verheerende Krankheiten und wahre Massensterben auslösen. Weiches, sehr sauberes Wasser und häufige Wasserwechsel sind ein Muss für die Haltung dieser Schönheiten.
Neocaridina hingegen kommen nicht nur in Bächen, sondern auch in Flüssen, Tümpeln und Seen vor. In ihren Habitaten finden sich manchmal Pflanzen. Diese Garnelen haben auch mit einer etwas höheren Nährstoffbelastung und mit härterem Wasser keine größeren Probleme. Wasserverschmutzung mögen sie trotzdem nicht, und auch im Neocaridina-Aquarium ist die Wasserhygiene sehr wichtig.
Amanogarnelen leben eher in den Unterläufen der Bäche und Flüsse, da ihre Larven ins Meer verdriftet werden müssen, um zu überleben und heranzuwachsen. Naturgemäß sind sie etwas „härter im Nehmen“ – was aber nicht heißt, dass man sie in Dreckwasser halten kann! Fächergarnelen findet man im Weißwasser der Flüsse. Sie brauchen vor allem eines – Strömung.Fächergarnelen sind zwar in der Lage, mit ihren Fächern auch vom Boden zu fressen, artgerecht ist das jedoch nicht, und die Fächerstruktur wird dabei so zerstört, dass die Tiere irgendwann nicht mehr fächern können. Tiergerecht werden Fächergarnelen daher in einem Aquarium mit starker Strömung und regelmäßiger Staubfütterung gehalten. Auch ihre Larven sind auf Salzwasser angewiesen.
Eine Besonderheit stellen die sogenannten Sulawesi-Garnelen dar. Ihre bekannteste Vertreterin ist die Kardinalsgarnele. Sie leben endemisch in den Alten Seen auf Sulawesi, meist auf steinigem Substrat. Pflanzen findet man dort so gut wie keine. Diese Tiere benötigen in den allermeisten Fällen ein spezielles Aufhärtesalz, mit dem Osmosewasser für sie passend gemacht werden kann. In Leitungswasser ist in 99,5% aller Fälle keine Zucht und auch oft keine Haltung möglich.