Jeder hat es schon gelesen – Krebse sind Ausbruchskünstler. Nun dachte man, das Becken sei dicht, leider fand der Krebs doch noch ein Loch, das übersehen wurde. Der Kerl (oder das Mädchen) wurde gefunden, aber war schon länger an der Luft, als ihm vielleicht gut tat. Was ist nun zu tun?
Der in den Kiemenhöhle befindende Wasserfilm trocknet beim Landgang langsam ab und die Kiemenlappen klappen zusammen.
Finden wir den Krebs noch lebend, ist es der größte Fehler, sie einfach wieder ins Becken zu schmeißen… sie ertrinken. Die Kiemenhöhle ist nun mit Luft gefüllt, und die kann nicht so schnell entweichen. Das führt dazu, das der Krebs nicht in der Lage ist, seine Kiemen zu umspülen. Oder wenn wir die Krebse doch relativ früh finden, können sich die Kiemenlappen aufgrund der vorhandenen Luft und dem Wasserdruck nicht mehr enfalten.
Wenn wir einen Krebs auf Landgang finden, kann man sehen ob er schon länger oder gerade erst unterwegs ist. Der Krebs sollte in eine Schale mit nur ein wenig Wasser gesetzt werden, um erstmal etwas Feuchtigkeit anzubieten. Auf keinen Fall sollte er mit seinem Brustpanzer schon im Wasser sein. Sehr langsam (kann im Minuten-/Stundentakt sein) immer wieder etwas mehr Wasser in die Schale geben und den Krebs dabei einige Zeit beobachten. Sitz er entspannt oder läuft herum, ist alles okay und der nächste Schluck kann folgen. Verschlechtert sich sein Zustand, sollte man sofort den Wasserstand wieder senken.
Dieses Spielchen treibt man, bis der Krebs vollständig unter Wasser ist und auch nach ein paar Stunden noch frisch, frei und fröhlich in seiner Schale sitzt. Dann kann man ihn wieder beruhigt ins Becken setzen – er hat Glück gehabt.
Ich hatte mal einen Krebs, der hat drei Tage gebraucht um wieder fit zu sein… aber er hat es geschaft. Andere nicht immer …wenn die Kiemen schon so vertrocknet sind, dass sie keinerlei Gasaustausch mehr leisten können, kommt das einem Todesurteil gleich.
Text: Brigitte Cobb