Bild: Sandra Lörcher
Beschreibung
- Zoothamnium sind mit Glockentierchen verwandte einzellige koloniebildende Ciliaten (Wimperntierchen).
- Um die Mundöffnung der Einzeltiere in der sessilen Form herum sitzt ein Kranz von Wimpernhärchen, der Nahrung in die Mundöffnung strudelt.
- Meist sitzen mehrere dieser Einzeltiere schirmförmig verzweigt auf einem gemeinsamen Stiel, auf den ersten flüchtigen Blick könnte man sie mit einer Hydra verwechseln (die jedoch „massiger“ wirkt und weniger „Arme“ besitzt)
- Das Band (Myonem), auf dem die Kolonie sitzt, kann sich bei Gefahr ruckartig zusammenziehen.
- Länge der Kolonie: 0,2 bis 3,5 cm
- Farbe: transparent bis weißlich
- Vorkommen: Auf allen möglichen Untergründen, auch als Kommensalen auf Kleinkrebsen, Muscheln und Schnecken und selbst größeren Tieren wie Schildkröten)
Diagnose
Schirmförmige fast transparente Gebilde auf festen Oberflächen wie Wasserpflanzen, mit winzigen weißlichen Punkten. Auf den ersten flüchtigen Blick kann man sie für Hydren halten.
Herkunft/Verbreitung
praktisch weltweit im Meer-, Brack- und Süßwasser, mit Schwerpunkt auf Meer- und Brackwasserhabitaten
Futter
Bakterien aus dem Freiwasser, die mit den Wimpernkranz in die Mundöffnung gestrudelt werden.
Vermehrung
Durch Zellteilung
Fortbewegung
Zoothamnium kann sein Myonem ruckartig zusammenziehen. Die Schwärmerform kann sich von der Kolonie lösen und mit ihren Wimpern schlagend fortbewegen.
Einschleppung
Mit Pflanzen, Dekorationsmaterial, sogar aufsitzend auf Krebstieren oder Schnecken.
Bekämpfung
Zoothamnium per se sind für Wirbellose ungefährlich und dienen möglicherweise sogar als Futter. Gefährlich wird es für Garnelen und Krebse erst dann, wenn die Atemöffnung besiedelt wird.
Das gehäufte Auftreten dieses koloniebildenden Einzellers ist aber immer ein Indikator für eine hohe Bakteriendichte im Freiwasser – die insbesondere von Garnelen schlecht vertragen wird.
Gegen zu viele Bakterien hilft eine konsequente Beckenpflege: regelmäßige Wasserwechsel sind ebenso Pflicht wie wenig Futter (oder sogar eine Futterpause) und das regelmäßige Entfernen abgestorbener Pflanzenreste und/oder toter Tiere!
Wenn die Bakteriendichte im Wasser zurückgegangen ist, verschwinden die Zoothamnien von alleine.