Voll erwischt – was er macht, macht er richtig. Johannes Schmidt, seines Zeichens Garnelenzüchter, hat keine Kosten und Mühen gescheut, seine Garage samt Anbau zu einer vorbildlichen Garnelen-Zuchtanlage umzumodeln. Johannes spezialisiert sich auf die Zucht von allen möglichen Varianten von Caridina cf. cantonensis und Neocaridina für den Handel, sein privates Steckenpferd sind jedoch die farbenprächtigen Krebse der Gattung Cherax. Seine Zuchtregale hat er sich von einem befreundeten Schreiner maßschneidern lassen und durch ein Alurack mit nach Maß geklebten Becken ergänzt. Die Aquarien in den Holzregalen stammen zumeist von Juwel und fassen 80 bis 120 l. Der Rest besteht aus Dennerle Nano-Cubes mit 60 l Fassungsvermögen sowie Cubes und Panoramabecken von Juwel. Alle Garnelen- und Krebsbecken sind voll beleuchtet und werden einzeln gefiltert. Bis auf das Sulawesi-Becken mit Kardinalsgarnelen sind sie alle zweckmäßig, aber dennoch augenfreundlich mit Pflanzen, Moosen, Laub und Wurzeln eingerichtet. Im Sulawesi-Becken befinden sich außer Steinen und alten Wurzeln keine weiteren Einrichtungsgegenstände, auch keine Pflanzen. Die Mangrovenwurzeln in allen Becken werden alle 6 Monate ausgewechselt, um einer Fäulnisbildung vorzubeugen und um regelmäßig eine neue Huminstoff-Quelle einzubringen.
In den Bienengarnelenbecken befindet sich aktiver Bodengrund (Flora Base, Colombo, ADA Amazonia), in den Krebsbecken, die sich die Kneifer mit Neocaridina-Varianten teilen, besteht der Bodengrund aus grobem Sand bis feinem Naturkies oder neutralem Garnelenkies. Insbesondere diese Aquarien zeichnen sich durch eine extrem gute Strukturierung aus, was bei Krebsen bekanntlich von immenser Bedeutung für das Überleben des Nachwuchses ist. Diese erfolgt durch Wurzeln, Lochziegel, Kalksteine, Krebshöhlen und viel Laub.
Weichwassergarnelen sitzen bei Johannes in mit Mineralsalz aufbereitetem Osmosewasser bei einem Leitwert von 200 bis 300 µS und einem pH von 6 bis 7, Neocaridina hält er in ebenfalls mit Mineralsalz aufbereitetem Regenwasser, da in seinem Leitungswasser sehr hohe Silikatwerte vorherrschten und sich nicht einmal mehr diese eigentlich recht anspruchslosen Tiere vermehren wollten. Diese Becken haben einen Leitwert von 400 bis 500 µS und einen pH von ca. 7 bis 8.
Das Wirbellosenzentrum richtet seinen Service bewusst auf den Handel aus – Johannes liefert aber nicht nur Garnelen, sondern berät und arbeitet zusammen mit dem Kunden Aufstellkonzepte aus. Bewährt hat sich seine Händlertreppe – eine Aquarienkonstruktion, in der sich Garnelen ganz besonders schön und kundenfreundlich präsentieren lassen. Selbstverständlich werden aber auch Endkunden vor Ort bedient … und beraten. Hin und wieder können auch Tiere von Johannes im Wirbellosen-Auktionshaus oder bei Ebay Kleinanzeigen erworben werden. Johannes‘ Motto: Man muss die Arbeit mit Garnelen lieben. Wenn man nur des Geldes wegen züchtet und nicht mit dem Herzen dabei ist, kann man’s eigentlich auch gleich bleiben lassen.